Pierre Corneille; Theory of representation; La Mort de Pompée
Abstract :
[de] In seiner Tragödie La Mort de Pompée, 1643 unter dem Eindruck des Todes Ludwigs XIII. und Richelieus geschrieben, stellt Corneille die Souveränität der theatralen Zeichen durch einen Protagonisten unter Beweis, der niemals die Bühne betritt. Der monumentale Pomp, den schon die zeitgenössische Kritik den Versen des Stücks attestierte, ist dem Dichter Mittel der vergegenwär-tigenden Darstellung, nicht nur der Verehrung eines ruhmreichen Toten. Denn in den Botenberichten und der Dialogrede wird das abgetrennte Haupt des Pompée zum radikalen Signifikanten: Corneille erprobt das Grausen vor dem Ekelerregenden als Verfahren der Verlebendigung und nutzt es für den eigenen ästhetischen Triumph – einen Triumph, der sich nicht zuletzt auch bezahlt machen soll: Indem er die Tragödie Mazarin widmet und die Stückfigur Pompée als des-sen mit Worten gemaltes Porträt bezeichnet, empfiehlt sich der Dramatiker einem neuen Mäzen für zukünftige Gratifikationen.