No document available.
Abstract :
[en] Kurz-Abstract (120 Wörter)
Luxemburgs Bildungssystem ist geprägt von multi-kulturellen und vielsprachigen Schüler:innen und einem zweimaligen Wechsel der Instruktionssprache. Dies führt zu sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für die Schullaufbahn der Schüler:innen.
Das Ziel des vorliegenden SIVA-Projekts (Systematic Identification of High Value-Added in Educational Contexts) ist herauszufinden, welche pädagogischen Strategien Schulen mit hohen Value-Added (VA)-Werten für Schuleffektivität anwenden und was andere Schulen von ihnen lernen können, um diese Ungleichheiten abzubauen.
Zuerst ermittelten wir 16 Schulen, die stabil hohe, mittlere oder niedrige VA-Werte aufwiesen. Danach sammelten wir Daten anhand von Fragebögen und Unterrichtsbeobachtungen über pädagogische Strategien und das Schulklima und glichen sie mit repräsentativen Schulmonitoringergebnissen ab.
Wir werden das SIVA-Projekt, seine Ziele und die Datenerhebung diskutieren, die zu unserem reichhaltigen Datensatz aus sechs Perspektiven führte.
Zusammenfassung (480 Wörter)
In einem multi-kulturellen und vielsprachigen Land wie Luxemburg können leicht Bildungsungleichheiten entstehen. Unterschiedliche zu Hause gesprochene Sprachen, Migrationshintergründe oder der sozioökonomische Status einer Familie können zu ungleichen Erfolgschancen in der Schule werden. Gepaart mit einem Schulsystem, in dem zweimal die Instruktionssprache gewechselt wird, führt diese Vielfalt zu unterschiedlichen Voraussetzungen für das Erlernen von Mathematik und Sprachen und prägt somit die Schullaufbahn der Schüler:innen (Hadjar & Backes, 2021). Diese Gemengelage ist einerseits herausfordernd für Schüler:innen, Lehrkräfte und Schulen, zeigt aber andererseits, dass es gelingende soziale und pädagogische Praktiken geben muss, diese Herausforderungen zu meistern, da die Schulen weiterhin effektiv arbeiten.
In den USA wurde Schuleffektivität häufig mit Value-Added-Werten (VA) quantifiziert, welche durch ihre Instabilität zu ungerechtfertigten Finanzierungs- und Personalentscheidungen führten (Emslander, Levy, Scherer, et al., 2022). Ziel des Projekts Systematic Identification of High Value-Added in Educational Contexts (SIVA; Emslander, Levy, & Fischbach, 2022) ist es, dieses repressiv genutzte Instrument der VA-Werte konstruktiv anzuwenden. VA ist ein statistisches Regressionsverfahren, um die Effektivität von Schulen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Schüler:innenhintergründe gerecht zu schätzen. Wir untersuchten, (1) was hocheffektive Schulen "richtig" machen und (2) was andere Schulen von ihnen lernen können, um Ungleichheiten abzubauen. In Zusammenarbeit mit der Section Qualité Scolaire des Observatoire National de l’Enfance, de la Jeunesse et de la Qualité Scolaire, untersuchten wir die Unterschiede zwischen Schulen mit stabil hohen, mittleren oder niedrigen VA-Werten aus verschiedenen Perspektiven.
Zunächst haben wir 16 Schulen ermittelt, die über zwei Jahre hinweg stabile hohe, mittlere oder niedrige VA-Werte aufwiesen. Als Zweites sammelten wir Fragebogen- und Unterrichtsbeobachtungsdaten über ihre pädagogischen Strategien, den Hintergrund der Schüler:innen und das Schulklima. Als Drittes glichen wir unsere Daten mit den Ergebnissen des luxemburgischen Schulmonitorings ÉpStan (LUCET, 2021) ab. Wir haben die Variablen auf der Grundlage von Lernmodellen ausgewählt, die sich auf Aspekte wie die Schulorganisation oder das Klassenmanagement konzentrieren (z.B. Hattie, 2008; Klieme et al., 2001). Darüber hinaus untersuchten wir die Besonderheiten des luxemburgischen Schulsystems, die in internationalen schulischen Lernmodellen nicht vertreten sind (z. B. die Einteilung in zweijährige Lernzyklen, die mehrsprachige Schulumgebung und die vielfältige Schülerschaft).
Wir werden das SIVA-Projekt, seine Ziele und Besonderheiten diskutieren, die zu Daten aus 49 Klassenzimmerbeobachtungen und Fragebögen mit über 500 Zweitklässler:innen, ihren Eltern, 200 Lehrkräften sowie Schulleiter:innen und Schulaufsichtsbehörden führte.
Literature
Emslander, V., Levy, J., & Fischbach, A. (2022). Systematic Identification of High “Value-Added” in Educational Contexts (SIVA). https://doi.org/10.17605/OSF.IO/X3C48
Emslander, V., Levy, J., Scherer, R., & Fischbach, A. (2022). Value-added scores show limited stability over time in primary school. PLOS ONE, 17(12), e0279255. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0279255
Hadjar, A., & Backes, S. (2021). Bildungsungleichheiten am Übergang in die Sekundarschule in Luxemburg. https://doi.org/10.48746/BB2021LU-DE-21A
Hattie, J. (2008). Visible Learning: A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement (0 ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780203887332
Klieme, E., Schümer, G., & Knoll, S. (2001). Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I: “Aufgabenkultur” und Unterrichtsgestaltung. TIMSS - Impulse für Schule und Unterricht, 43–57.
LUCET. (2021). Épreuves Standardisées (ÉpStan). https://epstan.lu
Commentary :
Please, find our preregistration with more detailed information here: Emslander, V., Levy, J., & Fischbach, A. (2022, March 22). Systematic Identification of High "Value-Added" in Educational Contexts (SIVA). https://doi.org/10.17605/OSF.IO/X3C48