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Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage nach dem Zusammenhang von Partizipation und der Agency von Kindern in der Alltagspraxis von Kindertageseinrichtungen. Thematisiert wird diese Frage ausgehend von den Ergebnissen einer ethnografischen Studie, die zwischen 2015 und 2018 in der Schweiz durchgeführt worden ist („PINKS“). Auf der Basis dieser Befunde lassen sich vereinfachte und einseitige Vorstellungen des frühpädagogischen und fachpolitischen Diskurses irritieren, die davon ausgehen, dass partizipative Praktiken und Arrangements pauschal dazu beitragen, kindliche Agency und die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Kindern zu steigern. Konkretisiert wird diese Einsicht anhand von Beispielen zu Verfahren der räumlichen Verteilung von Kindern in den Räumlichkeiten von Einrichtungen. Diese Beispiele illustrieren, wie unter den Vorzeichen einer als partizipativ arrangierten Praxis die Rationalisierung des organisatorischen Alltags und pädagogische Zielsetzungen derart miteinander verschränkt werden, dass kindliche Agency sowohl zur Sichtbarkeit gebracht, dabei aber auch immer wieder strategisch begrenzt wird. Mit einer solchen Perspektive auf partizipative Praktiken will der Vortrag auch verdeutlichen, wie ethnografische Forschung systematisch dazu beitragen kann das am-bivalente Verhältnis von partizipativen Praktiken und der Agency von Kindern aufzudecken und damit auch in theoretischer Hinsicht die Verhältnisbestimmung von Partizipation und Agency in der Kindheitsforschung vorantreiben kann.