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Abstract :
[de] In wissenschaftlichen Beiträgen wird immer wieder die Frage nach dem Wahrheitsgehalt in (biographischen) Interviews aufgeworfen und diskutiert. Die Beantwortung dieser Frage zieht Konsequenzen für die Forschung nach sich (die Art der Forschungsfragen, methodologische, methodische und forschungspraktische Überlegungen). Wir gehen in unserem Beitrag davon aus, dass Aussagen innerhalb von Interviews Ko-Konstruktionen zwischen interviewenden und interviewten Person darstellen und qualitative Interviewforschung somit nicht die Singularität und Subjektivität der beteiligten Personen vernachlässigen sollte. Interviewsituationen sind soziale, interaktionale Situationen in denen die Phänomene der Übertragung und Gegenübertragung zur Wirkung kommen und somit auch methodisch mitbedacht werden müssen. Dies betrifft nicht nur die Interviewsituation selbst, sondern auch den Umgang mit dem Datenmaterial. Für die Auswertung solcher (meist narrativer) Interviews, eignen sich gerade jene Methoden, welche den Text als Gesamtes betrachten und Auswertungsgruppen miteinbeziehen. Wir führen als Beispiel eine Auswertungsmethode an, die sich an der Theorie der Signifikanten nach Lacan und der Tiefenhermeneutik nach Lorenzer ortientiert. Weiters wird die Frage diskutiert, inwiefern die Interviewsituation selbst einen markanten biographischen Moment in der Ausbildung darstellt und welche Potentiale für die LehrerInnenbildung sich dadurch ergeben.