[de] Dieser Beitrag ist methodologischen Fragen nach dem Verhältnis von Ethnographie und Pädagogik gewidmet. Anhand eines empirischen Beispiels aus dem Forschungsprojekt „Kinderkörper in der Praxis“ wird für einen wissenssoziologisch informierten und praxisanalytisch orientierten Ansatz erziehungswissenschaftlicher Ethnographie plädiert, der sich nicht vorrangig über – ihrem Selbstverständnis nach – pädagogische Handlungsfelder definiert. Vielmehr versteht dieser Ansatz den Begriff des „Feldes“ im Sin-ne einer reflexiven Anthropologie auch und zunächst als einen rekursiven „Modus der Objektkonstruktion“ (Bourdieu/Wacquant 1996, S. 262). Solch ein heuristischer Feldbegriff in Verbindung mit einem formbezogenen Begriff von Pädagogik als Wissensordnung ermöglicht es, einerseits Konstruktionsbedingungen, Funktionen und Verfahrensweisen pädagogischer Praxisformen in vielfältigen Kontexten empirisch zu explorieren und gleichzeitig die je gewählten Forschungsfelder nicht vorgängig durch eine Fokussierung der Fragen auf „das Pädagogische“ weiter künstlich einzugrenzen.
Disciplines :
Sociologie & sciences sociales
Auteur, co-auteur :
BOLLIG, Sabine ; University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Kelle, Helga
Langue du document :
Allemand
Titre :
Hybride Praktiken. Methodologische Überlegungen zu einer erziehungswissenschaftlichen Ethnographie kindermedizinischer Vorsorgeuntersuchungen.
Date de publication/diffusion :
2008
Titre de l'ouvrage principal :
Ethnographie und Erziehungswissenschaft. Methodologische Reflexionen und empirische Annäherungen