Abstract :
[de] Diese Studie beschäftigt sich mit der Verarbeitung von Personbeschreibungen. In zwei
Experimenten wurde der Einfluss der syntaktischen Kohärenz und der Kategorisierbarkeit der Information
auf das Persongedächtnis und die soziale Urteilsbildung untersucht. Probanden erhielten Personbeschreibungen,
die aus Aussagen bestanden, die sich jeweils auf ein Personattribut bezogen. Diese Aussagen waren
entweder durch Präpositionen miteinander hochgradig verbunden oder völlig unverbunden. Zusätzlich variierten
die Texte nach dem Grad ihrer Kategorisierbarkeit, indem ein Text ein Stereotyp aktivierte und der
andere individuelle Merkmale enthielt. In Experiment I hatten Probanden den Text zu reproduzieren und in
Experiment II war der Text mit eigenen Worten wiederzugeben. Es zeigte sich, dass die Reproduktionsleistung
im Falle individueller Merkmalsinformation durch Einführung von Präpositionen zur Merkmalsverknüpfung
signifikant gesteigert wurde und dabei komplexere personbezogene Inferenzen auftraten als bei
Vorlage von unverbundenen Attributen. Die Ergebnisse werden diskutiert auf der Grundlage eines assoziativen
Netzwerkansatzes zum Persongedächtnis. Es wird argumentiert, dass dieser Ansatz erweitert werden
muss, um spezielle logische Relationen zwischen Personattributen angemessen modellieren zu können.
[en] This paper concerns the comprehension of person descriptions. In two experiments we investigated
the influence of syntactical coherence and ease of categorization of the information on person memory
and judgments. Ss listened to person descriptions which contained phrases concerning single person
attributes. These phrases were either highly connected by prepositions or totally unconnected. In addition,
the texts differed in their degree of categorizability, one activating a social stereotype and the other containing
individual attributes. In Experiment I the Ss had to reproduce the text and in Experiment II the task was
to summarize the information. In Experiment I the reproduction rates increased significantly with the
connectedness in the case of non-stereotypical information. In Experiment II, we found more complex
inference patterns under the same condition. The results are discussed within the associative network
approach to person memory. It is argued that this approach has to be further differentiated with regard to
particular logical relations between person attributes.
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