Reference : „Onlineumfrage versus Telefoninterview“ Mit einem goffmanschen Blick auf die Antwortd...
Scientific congresses, symposiums and conference proceedings : Paper published in a book
Social & behavioral sciences, psychology : Sociology & social sciences
http://hdl.handle.net/10993/723
„Onlineumfrage versus Telefoninterview“ Mit einem goffmanschen Blick auf die Antwortdifferenzen beim "Junk and Crime Survey"
German
Decieux, Jean Philippe Pierre[University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zum Thema "Vielfalt und Zusammenhalt
Yes
International
Vortrag im Rahmen des 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zum Thema "Vielfalt und Zusammenhalt": „Sozialforschung im World Wide Web“
[de] Fragen zur Angst vor Übergriffen („Viktimisierungsfurcht“), zu Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen, die als problematisch/gefährlich gelten oder gar Fragen zu eigenen Opfererfahrungen sind in hohem Maße sensitive Fragen und es ist davon auszugehen, dass sie in u. U. erheblichem Maße in „sozial erwünschter Form“ beantwortet und somit verzerrt werden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Grad der Antwort-Verzerrung und der Umfragemethode? Oder anders gefragt: Gibt es Gründe dafür, anzunehmen, dass die Online-Umfrage für sensible Themen besser geeignet ist als eine Telefonumfrage? In einer in Trier durchgeführten Untersuchung (n = 624) zu diesen Fragen („Junk-&-Crime-Survey“) wurden im Gabler-Häder-Design generierte Telefonnummern randomisiert und es wurde ihnen zufällig eine Befragungsmethode zugeordnet. Die eine Hälfte der Nummern sollte als Telefoninterview realisiert werden, bei der anderen Hälfte wurde telefonisch ein Link zu einer (inhaltlich identischen) Onlineumfrage mitgeteilt (Split-Ballot-Experiment). Dieses Experiment bietet die Möglichkeit eines Vergleichs der beiden Methoden bezüglich der Antwortverteilung. Um den Einfluss von Methodenauswahleffekten (Stichwort „Onliner vs. Nonliner“) abzuschwächen und möglichst nur den Einfluss der Methode zu ermitteln, wurden 1.) Regressionsmodelle mit der Methodenvariable und anderen potenziell verzerrenden Variablen als Prädiktoren gerechnet und 2.) die soziodemografische Struktur der Methoden-Substichproben über ein Zwillingsmatching angeglichen. Der theoretische Rahmen für die Analyse der Geeignetheit von Online-Umfragen bei sensiblen Themen ist für uns Goffmans Unterscheidung von Front- und Backstage: Online-Umfragen betreffen per definitionem ausschließlich die Backstage der Befragten. Da es keine Ko-Präsenz von Befragten und Befragern gibt, gibt es auch keine Interaktion, die im Sinne Goffmans „störungsfrei“ über die Bühne gehen muss.
Researchers ; Professionals ; Students ; General public ; Others