Voltaire; Francesco Algarotti; Isaac Newton; Bernard le Bovier de Fontenelle; Immanuel Kant; Vakuum; Kosmologie; Europäische Aufklärung; Vulgarisierung; Vulgärnewtonianismus
Abstract :
[de] Wie konnte Isaac Newton im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einem Heiligen des Aufklärungszeitalters werden, obwohl sein Werk bei seinem Tod 1727 in Frankreich nur unter Vorbehalt aufgenommen wurde? Christian Reidenbach geht in „Die Waffe Newton“ diesem Paradox nach und erzählt die Erfolgsgeschichte einer Kampagne der Wissenschaftsvermittlung.
Ihre Protagonisten sind – mit Émilie du Châtelet als gemeinsamem Bezugspunkt – die Aufklärer Voltaire, Maupertuis und Algarotti, die sich gegen den Widerstand eines cartesianisch geprägten akademischen Establishments behaupten. Unter ihrer Feder wird Newtons Lehre von der universellen Gravitation im leeren Raum zum Treiber gesellschaftlicher Emanzipation.
Von hier aus schlägt „Die Waffe Newton“ den Bogen zu Kant: Mit Newton als Referenzgröße verbinden sich in seiner „Allgemeinen Naturgeschichte“ empirische Beobachtung, rationales Denken und poetische Imagination zu einer großen Synthese des unendlichen Weltgebäudes – und leiten zugleich den Übergang zu einer neuen, kritisch-reflektierten Bestimmung des Raums und der menschlichen Freiheit ein.
Ein Buch, das zeigt, wie aus Naturwissenschaft Weltanschauung wird und wie eine Idee die geistige Landschaft Europas verändert.
Disciplines :
Literature Art & art history Space science, astronomy & astrophysics