Deutsch im Kontext der Mehrsprachigkeit

Der Beitrag widmet sich den sprachlichen Potenzialen und Herausforderungen von Studierenden der Germanistik am Beispiel der Universität Luxemburg. Luxemburg zeichnet sich durch ein mehrsprachiges Schulsystem aus, in dem Deutsch als Alphabetisierungssprache und als offizielle Unterrichtssprache neben dem Französischen fungiert. Trotz dieser offiziellen Rolle des Deutschen als Schul- und Bildungssprache in Luxemburg ist zu beachten, dass die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nicht Deutsch als Erstsprache spricht, sondern entweder Luxemburgisch, eine romanische Sprache oder eine der zahlreichen Migrationssprachen des Landes. Die Studierendenpopulation in fast allen Studienprogrammen der Germanistik (dem Bachelor und den Masterprogrammen) besteht neben einer kleineren Anzahl internationaler Studierender hauptsächlich aus Studierenden, die das mehrsprachige luxemburgische Schulsystem absolviert haben. Sie weisen ein sehr heterogenes Sprachenprofil auf und sprechen Deutsch vorwiegend als Zweit- oder Fremdsprache.
Der Fokus dieses Beitrags liegt auf Deutsch im Kontext dieser Mehrsprachigkeit. Vorgestellt werden sprachvergleichende Unterrichtskonzepte im Rahmen eines linguistischen Seminars sowie Ansätze zur Bewältigung sprachlicher Herausforderungen beim Lesen und Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten für DaF/DaZ-Studierende. Letzteres betrifft die Integration von Schreibwerkstätten in das BA-Kursprogramm sowie unterstützende Schreibberatung durch studentische Sprachlern- und Schreibtutoren. Der Beitrag beleuchtet die bereits erfolgreiche interne Zusammenarbeit des Instituts für Germanistik mit dem Sprachenzentrum der Universität, den Fachphilologien Anglistik und Romanistik sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Dabei sollen bestehende Herausforderungen wie der Mangel an qualifizierten Lehrkräften im Bereich Deutsch in mehrsprachigen Kontexten sowie Potenziale länderübergreifender Kooperationen angesprochen und angeregt werden.