Pflege ∪ Schule ∪ Inklusion – Erfahrungen von Schüler:innen mit Pflegebedarf im System Schule. Qualitative Fallstudienerhebung mit Fokus auf Partizipation und aktuelle Praxis im deutschsprachigen Raum – eine Skizze

Durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention und der Kinderrechte im deutschsprachigen Raum besteht auch für Kinder und Jugendliche mit Pflegebedarf der Anspruch auf adäquate Gesundheitsversorgung und inklusive Bildung in der Schule. Aktuell ist dies jedoch bei weitem nicht immer der Fall: Schüler:innen mit Unterstützungsbedarfen im Bereich Pflege sind nach wie vor kaum Adressat:innen inklusiver Schulentwicklung, je komplexer die Bedarfe desto weniger (Adenstedt et al, 2021; Allard et al., 2015; Ballard & Dymond, 2016, 2018; Lehr, 2020). Bestehende Komplexität an der Schnittstelle von Pflege und Bildung wird aktuell oft in die Domäne Sonderschule ausgelagert (siehe Schlichting, 2009; Schlüter, 2013; Lelgemann, 2007). Spätestens die COVID-Pandemie 2020/21 hat jedoch gezeigt, dass Unterstützung bei pflegerischen Tätigkeiten – sei es nur Händewaschen – per se relevant für schulische Praxis unabhängig von Schultypus und Adressat:innen-Gruppe ist (Adenstedt et al, 2021; Klauß, 2006, 2007). Arbeit und Forschung an der Schnittstelle Pflege-Schule-Inklusion hat dementsprechend das Potential über die besonders betroffene Personengruppen hinaus inklusive Transformationsprozesse anzustoßen.