L’officialité de Liège et l’authentification des sceaux aristocratiques Autour de deux certificats délivrés en 1269 et 1270

Das Lütticher Offizialat wurde von der Forschung bislang vor allem un- ter dem Blickwinkel seiner institutionellen Anbindung an den örtlichen Bischof betrachtet. Während des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts gingen dort zahlreiche Bitten geistlicher wie weltlicher Personen ein, die ein Vidimus oder eine andere Form der Bestätigung erwirken bzw. generell privatrechtlichen Urkunden (Testamente, Kaufverträge u.ä.) einen offizielleren Charakter verleihen wollten. Indes sind zumindest bis 1337 nur wenige Fälle belegt, in denen dort auch Siegel des Lai- enadels beglaubigt wurden. In diesem Beitrag werden daher zunächst die Kontrollbefugnisse des Gerichts hinsichtlich der Schrift- und Sie- gelproduktion innerhalb der Diözesangrenzen untersucht, um auf dieser Grundlage die geradezu außergewöhnlichen Umstände näher zu beleuch- ten, unter denen Walram von Valkenburg und Monschau sowie Graf Wilhelm II. von Salm-en-Ardenne, nachdem sie sich in den Jahren 1269 bzw. 1270 ein neues Siegel zugelegt hatten, die beiden einzigen [bislang bekannten] Zertifikate einer Siegelbeglaubigung erwirken konnten.