No document available.
Abstract :
[en] In diesem Beitrag geht es darum, die 1799 in der Schweiz unterrichteten Lehrpläne zu identifizieren und sie in ihrem Kontext zu analysieren. Die Analyse folgt insofern den übergeordneten historiographischen Leitlinien des Stapfer-Projektes, als sie sich von der traditionellen Schulgeschichtsschreibung distanziert, die zu gerne zwischen gut und schlecht kategorisiert und die zu oft Insuffizienzen aller Art feststellt, vor allem wenn es um die Schule am Ende der Frühen Neuzeit geht (siehe Einleitung zu diesem Band). Allerdings ist auch Vorsicht geboten, gewissermaßen ins Gegenteil zu verfallen und zu vermuten, die Schule um 1800 sei derart lokal variant, dass generalisierendere Aussagen kaum zu machen seien. Die in diesem Beitrag vertretene These lautet deshalb, dass die Schweizer Schullandschaft zwar weit weg von den immer wieder gemachten Aussagen ist, die Schule sei generell schlecht, in ländlichen Gegenden und in katholischen Kantonen aber besonders schlecht gewesen. Es kann aber auch nicht angenommen werden, dass keine bestimmten kulturellen Muster erkennbar sind, welche sich nicht nur voneinander unterscheiden, sondern die auffallend kontinuitätsstiftend waren und den Aufbau der Schule nach 1830 erst ermöglichten, auf die sich die traditionelle Schweizer Schulgeschichtsschreibung so gerne beschränkt.