[de] Die Lebensgeschichte von Jos Steichen, einem der ersten luxemburgischen Kriegsgefangenen im sowjetischen Lager Rada bei Tambow, steht exemplarisch für die Erfahrungen vieler junger Männer, die zwischen 1943 und 1945 Zwangsarbeit, Hunger, Krankheit und die psychische Belastung der Gefangenschaft überlebten. Die Erzählung rekonstruiert Stationen seiner Internierung, das existenzielle Ringen um Würde in entmenschlichenden Bedingungen, Formen der Selbstbehauptung durch Arbeit, Schreiben und zwischenmenschliche Solidarität – sowie die erschütternde Begegnung mit deportierten Ostarbeiterinnen auf dem Heimweg. Steichens Rückkehr nach Luxemburg, seine Rolle in der Erinnerungskultur der sogenannten „Tambower“, und seine lebenslange Bindung an diese Kameradengemeinschaft zeigen, wie individuelle Biografien und kollektive Erfahrungen ineinandergreifen. Die Geschichte macht deutlich: Die Nachwirkungen von Gefangenschaft und Zwangsarbeit reichen weit über das Kriegsende hinaus – in familiäre Erinnerungen, Vereinskulturen und transgenerationale Identitäten.
Centre de recherche :
Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) > Contemporary History of Luxembourg (LHI)
Disciplines :
Histoire
Auteur, co-auteur :
GANSCHOW, Inna ; University of Luxembourg > Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) > Contemporary History of Luxembourg
Co-auteurs externes :
no
Langue du document :
Allemand
Titre :
Joseph Steichen (1924–2019) – Über das Sonnenblumenfeld in die Gefangenschaf
Titre traduit :
[de] Ein Luxemburger Kriegsschicksal zwischen Zwangsrekrutierung, Desertion und sowjetischer Gefangenschaft
Titre original :
[de] Joseph Steichen (1924–2019) – Über das Sonnenblumenfeld in die Gefangenschaf. Ein Luxemburger Kriegsschicksal zwischen Zwangsrekrutierung, Desertion und sowjetischer Gefangenschaft
Date de publication/diffusion :
20 juin 2025
Nom de la manifestation :
Journée conférences débats Vie en guerre 19 juin BNU de Strasbourg