Social & behavioral sciences, psychology : Human geography & demography
http://hdl.handle.net/10993/53291
Die Metropolregion
German
Hesse, Markus[University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Geography and Spatial Planning (DGEO) >]
[en] Mit dem Begriff der Metropolregion werden traditionell große Verdichtungsräume und ihr Einzugsbereich bezeichnet, gelegentlich auch Millionenstädte. Im europäischen Raum wurde der Begriff der Metropolregion seit den 1990er Jahren für die räumliche Planung und Forschung zunehmend relevant. Lag die klassische Rolle der Raumforschung im Metropolenkontext bei Fragen der Identifikation, Abgrenzung und inhaltlichen Bestimmung von Raumeinheiten, wurde die Metropolregion zunehmend zum Gegenstand räumlicher Entwicklungspolitik gemacht. Dazu bediente man sich einer diskursiven Rahmung, eines framings, das spezifische Assoziationen um diesen Begriff konstruierte: die Verbindung von Großstadt und Moderne, die Konnotation von Region mit Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, der Anschluss der Raumplanung an den Geist der Zeit. Mehr als 25 Jahre nach Einführung der Metropolregionen als Kategorie der deutschen Raumordnung bietet sich eine kritische Reflektion dieser Praxis an: Welchen Einfluss hat diese Rahmung auf politische Diskurse ausgeübt, welcher Regionsbegriff wurde zugrunde gelegt, wie wurde diese Setzung empirisch begründet? Auf diese Weise werden das Metropolenkonzept und sein diskursives framing problematisiert. Außerdem wird gefragt, ob es alternative wissenschaftliche Ansätze zur Analyse des Wandels von der Region zur Metropolregion gibt.