Interozeption; MAIA; Body Scan; Entspannungsverfahren
Abstract :
[de] Verbessern Entspannungsverfahren die Interozeptionsfähigkeit? – Eine 1-wöchige Intervention
Interozeption, die Wahrnehmung und Verarbeitung körpereigener Signale, ist ein zentraler Aspekt von Gesundheit und Krankheit. Eine gestörte Interozeptionsfähigkeit zeigt sich bei verschieden psychischen Erkrankungen, wie Depression oder auch Essstörungen.
In der vorliegenden Studie wurde an 76 gesunden Studenten untersucht, ob sich die interozeptive Genauigkeit und das interozeptive Bewusstsein durch eine 5-tägige körperbezogene Imaginationsübung per Audiodatei verbessern lassen. Als Kontrollbedingung diente eine nicht-körperbezogene Traumreise und nicht-entspannungsbezogene Podcasts der Serie ZeitWissen. Die Erhebung erfolgte online. Vor und nach der 5-tägigen Intervention wurden interozeptive Genauigkeit (Interoceptive Accuracy Scale (IAs)) und interozeptives Bewusstsein (Multidimensional Assessment of Interoceptive Awareness (MAIA)) erfasst.
Erste Ergebnisse zeigen eine interventionsunabhängige Zunahme der interozeptiven Genauigkeit und des interozeptiven Bewusstsein nach allen Interventionen. Unabhängig von Intervention und Messzeitpunkt scheinen allerdings depressive, Angst- und Stresssymptome, gemessen mit Depressions-Angst-Stress-Skalen (DASS), sowie psychische Belastungen durch die aktuelle Covid-19 Pandemie insbesondere interozeptives Bewusstsein und in geringerem Ausmaß interozeptive Genauigkeit negativ zu beeinflussen. Die wöchentliche Häufigkeit, mit der generell eigene Achtsamkeits- oder Entspannungsübungen durchgeführt werden, wirkt sich positiv auf das interozeptive Bewusstsein aus.
Insgesamt scheint Interozeptionsfähigkeit auch durch eine körperbezogene kurze, intensive imaginative Entspannungsübung in gesunden jungen Erwachsenen nicht verbessert zu werden, im Gegensatz zu regelmäßigem Yoga-, Mediations- oder Achtsamkeitstraining, welches interozeptives Bewusstsein positiv beeinflusst.
Disciplines :
Treatment & clinical psychology
Author, co-author :
Dierolf, Angelika ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Behavioural and Cognitive Sciences (DBCS)
Gräfin von Königsmark, Benita; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Gorji, Lilia; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Haarhaus, Marlene; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Thies, Clara; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Weis, Carolin; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Opdensteinen, Kim; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Hechler, Tanja; Universität Trier > Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
External co-authors :
yes
Language :
German
Title :
Verbessern Entspannungsverfahren die Interozeptionsfähigkeit? – Eine 1-wöchige Intervention
Alternative titles :
[en] Improved Interoception through relaxation after one week of intervention?