[de] Insgesamt berichtet eine überwiegende Mehrheit der Jugendlichen ein mittleres bis hohes Wohlbefinden und
schätzt die eigene Gesundheit als „ausgezeichnet“ ein. Die luxemburgischen Jugendlichen bewegen sich damit
im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld. Das hohe Maß an Wohlbefinden in der jungen Bevölkerung
ist über die letzten Jahre weitgehend stabil geblieben, während sich das subjektive Gesundheitsempfinden sogar positiv verändert hat. Treiber dieser Entwicklung sind insbesondere die positiven Veränderungen bei Mädchen und jungen Frauen. Obwohl grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen auch von geringem Wohlbefinden oder vermehrten gesundheitlichen Problemen betroffen sein können, zeigt sich hinsichtlich der Verteilung eine deutliche soziale Schieflage: Sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche sind deutlich häufiger von gesundheitlichen Problemen betroffen und weisen insgesamt auch ein niedrigeres Wohlbefinden auf als Jugendliche mit höherem Sozialstatus. Während die Experten gesamtgesellschaftliche Hintergründe für die Entwicklung von Gesundheit und Wohlbefinden mitverantwortlich machen, sind viele Jugendliche der Ansicht, dass sie ihre Gesundheit und ihr subjektives Wohlbefinden weitgehend selbst aktiv beeinflussen können. Zudem werden starke soziale Beziehungen zu Eltern, Familie und Freunden als positive Faktoren genannt. Für wenige Jugendliche können solche Beziehungen jedoch auch negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Ein Mangel an Handlungsmöglichkeiten, etwa aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen oder familiärer Unterstützung, kann es zudem erschweren, Verwirklichungschancen zu ergreifen und Wohlbefinden positiv zu gestalten. Auch hinsichtlich der Folgen der Covid-19-Pandemie werden Unterschiede nach sozioökonomischen und soziodemografischen Faktoren deutlich. Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischem Status haben in der Tendenz eher negative Folgen zu gewärtigen, während Jugendliche mit gutem Zugang zu verschiedenen Ressourcenpools besser mit den Einschränkungen zurechtzukommen scheinen und sogar von positiven Effekten berichten. In den luxemburgischen Fachdiskursen sind Wohlbefinden und insbesondere die psychische Gesundheit zentrale Themen. Zunehmend dominieren Konzepte, die den Jugendlichen als Akteur in den Mittelpunkt stellen und eine bedürfnisorientierte und befähigende Herangehensweise verfolgen. Damit spiegeln sie die von vielen Jugendlichen berichtete Einschätzung, das eigene Leben handlungsmächtig planen und gestalten zu wollen.
Research center :
Centre for Childhood and Youth Research
Disciplines :
Sociology & social sciences
Author, co-author :
SCHUMACHER, Anette ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Social Sciences (DSOC)
HEINEN, Andreas ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Social Sciences (DSOC)
SCHEMBRI, Emanuel ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Social Sciences (DSOC)
WILLEMS, Helmut Erich ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Behavioural and Cognitive Sciences (DBCS)
SAMUEL, Robin ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Social Sciences (DSOC)
External co-authors :
no
Language :
German
Title :
Synopse der zentralen Ergebnisse
Alternative titles :
[fr] Synopsis des principaux résultats
Publication date :
2021
Main work title :
Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg
Main work alternative title :
[fr] Le bien-être et la santé des jeunes au Luxembourg