Lepra; Aussatz; Geschichte; Mittelalter; Frühe Neuzeit; Medizin; Sozialgeschichte; Randgruppen; Leprosy; Lepers; History; Medieval History; Early Modern History; Medicine; History of Medicine
Résumé :
[de] Die Geschichte der Lepra ist geprägt von Elend, Siechtum und Ausgrenzung bis hin zum Pogrom, aber andererseits auch von religiöser Überhöhung, Privilegierung und beispielhafter Fürsorge. Diese Ambivalenz ist sehr typisch für den Umgang mit Leprakranken, auch Leprose genannt, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Und sie spiegelt sich auch in Vorurteilen wider, mit denen die an Lepra Erkrankten konfrontiert waren. Das Spektrum reicht hier von Imaginationen himmlischer Erlösung bis hin zur Unterstellung von Sünden und Verbrechen.
Der Vortrag beschreibt zunächst Ursprünge und Ausprägungen von Vorurteilen gegenüber Leprakranken beschreiben. Kann man überhaupt von „den Leprosen“ sprechen, die stets als typische Randgruppe der mittelalterlichen Gesellschaft bezeichnet werden? Oder führten Vorurteile in unterschiedlichen zeitlichen und sozialen Kontexten womöglich zur Bildung verschiedener Gruppen?
Hierzu werden im zweiten Teil ausgewählte Quellenbeispiele in den Blick genommen. Sie zeigen auf, welche konkreten Auswirkungen bestehende Vorurteile in der Praxis auf die Lebenswelt von Leprakranken hatten. Und sie ermöglichen, der Wandlung von Vorurteilsstrukturen in der long durée nachzugehen.
Disciplines :
Histoire
Auteur, co-auteur :
UHRMACHER, Martin ; University of Luxembourg > Faculty of Humanities, Education and Social Sciences (FHSE) > Department of Humanities (DHUM)
Co-auteurs externes :
no
Langue du document :
Allemand
Titre :
Von Imaginationen himmlischer Erlösung bis zum Pogrom – Der Umgang mit Leprakranken im historischen Überblick.
Titre traduit :
[en] Between Imaginations of Heavenly Salvation and Pogrom - The treatment of lepers in a historical overview.
Date de publication/diffusion :
13 février 2020
Nom de la manifestation :
Colloquium 'Vorurteil und Befangenheit' – kulturelle und literarhistorische Perspektiven.
Organisateur de la manifestation :
Prof. Dr. Uta Störmer-Causa, Johannes Gutenberg-Universität Mainz