[de] Der Vortrag widmet sich dem Ursprung fester Grenzlinien auf Karten. Ausgehend von den ersten, noch punktuellen Erwähnungen Luxemburgs auf mittelalterlichen Karten wird der Frage nachgegangen, ab wann erstmals Grenzlinien zur Darstellung territorial-räumlicher Verhältnisse verwendet wurden und welche Rolle ihnen bei der Konstruktion von Herrschaft im Raum zukommt. Denn die tatsächlichen territorialpolitischen Verhältnisse waren noch bis zum Ende der frühen Neuzeit derart unübersichtlich und verworren, dass eine feste lineare Grenzziehung eigentlich nicht möglich war. Die Territorialkarten des 16. und 17. Jahrhunderts täuschen deshalb eine flächige Staatlichkeit des Herzogtums Luxemburg und der benachbarten Territorien vor, die es so eigentlich nicht gab. Dennoch prägen sie unser Bild der historischen Landschaft bis heute.
Disciplines :
History
Author, co-author :
Uhrmacher, Martin ; University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Identités, Politiques, Sociétés, Espaces (IPSE)
Language :
German
Title :
Die Erfindung der Grenze. Luxemburg im Spiegel spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kartographie (15.-17. Jh.)
Alternative titles :
[en] The invention of the border. Luxembourg in the light of late medieval and early modern cartography (15th-17th century)