[de] Die hohe und gestiegene Bedeutung Inklusiver Bildung – für Individuen und Gesellschaften gleichermaßen – wird global, national, regional und lokal von verschiedensten Akteurinnen und Akteuren hervorgehoben sowie zunehmend auch wissenschaftlich multidisziplinär diskutiert. Inklusive schulische Bildung wird hinsichtlich der Merkmale des Zugangs und der Anwesenheit, der Beteiligung am Unterricht sowie der Teilhabe in Schulaktivitäten sowie in Bezug auf die Lernleistung, respektive deren Zertifizierung, bewertet. Aber auch Aspekte wie Wohlbefinden, Gleichstellung und soziale Integration werden zunehmend thematisiert. Der globale Diskurs um Inklusive Bildung als Menschenrecht geht über die Schulbildung hinaus und betrachtet auch die Hochschulbildung sowie lebenslanges Lernen.
Inter- wie intranational werden vergleichende Analysen und Länderberichte immer wichtiger, um den Stand der schulischen Inklusion, der individuellen Verwirklichungschancen sowie der gesellschaftlichen Teilhabe von benachteiligten und behinderten Menschen zu messen. Innerhalb der räumlichen Vielfalt der inklusiven Bildung und sonderpädagogischer Fördersysteme finden sich vielfältige Barrieren, aber auch Katalysatoren inklusiver Bildungsreformen. Die Institutionalisierung sonderpädagogischer Fördersysteme in den deutschsprachigen Ländern, insbesondere über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, als isolierten eigenständigen und differenzierten Teil des Bildungssystems, stellt heutige Ziele inklusiver Bildungsreformen vor große Herausforderungen. In den drei hier untersuchten Ländern stellt Deutschland das differenzierteste und auch am stärksten segregierte System dar, dann folgt die Schweiz mit einem eher separativen Modell innerschulischer Differenzierung und schließlich Luxemburg als im Vergleich kleinstes Land, das aufgrund der spät begonnenen Etablierung von Sondereinrichtungen und seiner Kleinteiligkeit und seiner relativ hohen Schuldichte vergleichsweise günstige Ausgangsbedingungen für schulische Integration darstellt, allerdings – wie die beiden anderen Länder auch – durch die Mehrgliedrigkeit des Schulsystems und räumliche Segregation durch teilweise homogenisierte Lernumwelten gekennzeichnet ist.
Research center :
- Education, Culture, Cognition & Society (ECCS) > Institute of Education & Society (InES)
Disciplines :
Education & instruction Sociology & social sciences
Author, co-author :
Powell, Justin J W ; University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Education, Culture, Cognition and Society (ECCS)
Hadjar, Andreas ; University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Education, Culture, Cognition and Society (ECCS)
External co-authors :
no
Language :
German
Title :
Schulische Inklusion in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz: Aktuelle Bedingungen und Herausforderungen
Alternative titles :
[en] Inclusive Schooling in Germany, Luxembourg and Switzerland: Contemporary Conditions and Challenges
Publication date :
2018
Main work title :
Leistung und Wohlbefinden in der Schule: Herausforderung Inklusion
Main work alternative title :
[en] Performance and Well-being in School: Inclusion Challenges