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Abstract :
[de] Die Vorlesung widmet sich in erster Linie der politischen Geschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts, in der das Herzogtum Luxemburg eine Provinz der habsburgischen Niederlande war. Mit der Abdankung Kaiser Karls V. war Luxemburg im Jahr 1556 Teil der Spanischen Niederlande geworden und geriet in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen mit Frankreich. Auch als die Provinz 1714 unter österreichische Herrschaft fiel, setzte sich der Konflikt mit Frankreich fort. Er prägte die Geschichte Luxemburgs bis zum Ende des Ancien Régime maßgeblich und konnte erst mit der endgütigen Festlegung der Grenzen zwischen beiden Staaten im Brüsseler Vertrag von 1779 beendet werden. Am Beispiel des sogenannten Pyrenäenfriedens von 1659 soll anhand ausgewählter Quellen der enge Bezug zwischen Politik und Kartographie aufgezeigt werden. Es wird verdeutlicht, wie schwierig sich die kartographische Umsetzung eines Friedensvertrages gestaltete, vor dem Hintergrund verschiedener politischer Zielsetzungen, einer komplexen Herrschaftsstruktur mit sich überlagernden Grenzen und unterschiedlichen Raumvorstellungen.
Damit zusammenhängend wird der Prozess der frühneuzeitlichen Staatsbildung betrachtet, der seit dem späten 16. Jahrhundert einsetzte und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu einer fortschreitenden Zentralisierung und einem Ausbau der Verwaltung führte.