Abstract :
[en] The present study focuses on social comparisons in sibling relations in early adulthood. Starting from theoretical and empirical evidence of social comparison theory as well as research and findings on sibling relations, the thesis of a self-serving use of social comparisons in sibling relations is elaborated. A sample of N = 100 subjects had to name up to ten positive and ten negative personal characteristics which were additionally rated with respect to their personal importance; resulting comparison judgments were analyzed with respect to inferred similarity and/or inferiority as well as superiority towards the sibling. Furthermore, relations between comparison judgments and structural variables of sibling relations (i.e., sex of siblings) as well as self-esteem were explored; the effects of social comparison on indicators of relationship quality were investigated in the final step of the analysis. Findings showed that subjects formulated more dissimilarity than similarity in their judgments. Personal characteristics from which subjects inferred inferiority towards the sibling were rated as significantly less important than characteristics from which superiority was inferred. Furthermore, social comparisons were weakly related to structural characteristics and self-esteem but showed a more substantial and differential association with indicators of relationship quality.
[de] In einer empirischen Studie werden soziale Vergleichsprozesse im Kontext der Geschwisterbeziehung im frühen Erwachsenenalter thematisiert. Ausgehend von theoretischen Ansätzen und Befunden der Vergleichsforschung und Evidenz der Geschwisterforschung wird dabei die These einer selbstwertdienlichen Nutzung sozialer Vergleichsinformation elaboriert. An einer Stichprobe von 100 jungen Erwachsenen wurde untersucht, in welchem Ausmass die Ähnlichkeit mit dem Geschwister bzw. die eigene Űberlegenheit oder Unterlegenheit konstatiert wurde. Dazu sollten die Versuchspersonen bis zu zehn positiv und negativ bewertete Eigenschaften nennen und diese hinsichtlich ihrer Bedeutsamkeit für die eigene Person bewerten. Des Weiteren wurden Zusammenhänge zwischen den Vergleichsurteilen und strukturellen Merkmalen der Geschwisterbeziehung wie auch dem Selbstwertgefühl exploriert; in einem letzten Schritt wurden die Effekte der sozialen Vergleichsurteile und des Selbstwertgefühls auf Indikatoren der Beziehungsqualität geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Versuchspersonen in ihren Vergleichen eher Unterschiedlichkeit als Ähnlichkeit formulierten. Vergleichsdimensionen, auf denen die eigene Unterlegenheit konstatiert wurde, wurden dabei in ihrer personalen Bedeutsamkeit geringer bewertet als solche, auf denen eine Űberlegenheit gegenüber dem Geschwister formuliert wurde. Neben eher schwachen Zusammenhängen der Vergleichsurteile mit strukturellen Merkmalen der Geschwisterbeziehung und dem Selbstwertgefühl zeigten sich substantiellere und differentielle Zusammenhaenge der Urteile mit Indikatoren der Beziehungsqualität.
Disciplines :
Social, industrial & organizational psychology
Social & behavioral sciences, psychology: Multidisciplinary, general & others
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