Article (Scientific journals)
Gestalt und Gestaltung von Gesprächen in Jobcentern und der Berufsberatung
Böhringer, Daniela; Karl, Ute
2012In Neue Praxis: Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, 42 (2), p. 274 - 293
Peer Reviewed verified by ORBi
 

Files


Full Text
Gestalt und Gestaltung.pdf
Publisher postprint (762.65 kB)
Request a copy

All documents in ORBilu are protected by a user license.

Send to



Details



Keywords :
Institutionelle Kommunikation; Jobcenter; Berufsberatung
Abstract :
[en] In institutionellen Kontexten, die sich darüber definieren, dass ihre Arbeit vor allem in der interaktiven Arbeit mit Klienten/-innen besteht, ist die Zeit „für“ diese Klientinnen und Klienten ein wichtiges Thema. Da wird um Minuten gerungen, die Beratende für den Kontakt mit Klienten/-innen maximal aufwenden dürfen bzw. darüber gestritten, wie viel Zeit sie für administrative Aktenarbeit verwenden sollen oder müssen. In den Debatten werden dabei zwei Interessen gegeneinander abgewogen: Wie viel Zeit braucht ein (Beratungs-)Gespräch und wie viel Zeit kann die Institution qua Ressourcen dafür zur Verfügung stellen. Oder allgemeiner gesprochen: Wie können die Zeitressourcen der Organisation, die Zeit, die für eine Begegnung zur Verfügung steht, und die soziale Zeit der Begegnung miteinander harmonisiert und synchronisiert werden. Dabei wird häufig übersehen, dass dieses Passend-Machen vor allem auf der Ebene der Interaktion, also in den institutionellen Gesprächen selbst, gelöst werden muss, unabhängig davon, wie viel Zeit für das Gespräch zur Verfügung steht. Es ist in jedem Fall ein Handlungsproblem für die Akteure in den Gesprächen selbst, ihre Themen in der Zeit des Gesprächs unterzubringen, sie aufeinander zu beziehen (oder auch nicht) und sie wieder zu beenden. Das alles müssen sie in eine sequenzielle Ordnung bringen, in ein zeitliches Nacheinander – unabhängig davon, wie lange das Gespräch dauert oder wie viel Zeit dafür tatsächlich zur Verfügung steht. Sie müssen ein „Paket“ (Jefferson 1988) voller Themen schnüren, das dann als ein zusammen gehörendes Ganzes verstanden werden kann. Für die Soziale Arbeit ist die Rekonstruktion der Themenorganisation in der Zeit des Gesprächs von Bedeutung, weil die Frage, wie Themen bearbeitet werden, für die Fallkonstituierung relevant ist. Hitzler & Messmer (2008: 246) sprechen diesbezüglich von der „interaktiven Ordnung institutioneller Aktivitäten“. Die Themenorganisation in der Zeit ist damit Teil jener Interaktionsarbeit, die den „‚Fall’ (...) als eine durch die Regularien der Institution bearbeitbare Einheit“ herstellt (Hitzler/Messmer 2008: 250). White (1999: 89) bezeichnet dies als „establishing ‚caseness’“. Durch die Art und Weise der Themenbearbeitung werden institutionelle Rollen (vgl. Messmer/Hitzler 2007, 2011) und gleichzeitig der institutionelle Modus der Fallbearbeitung hervorgebracht.
Disciplines :
Social work & social policy
Education & instruction
Identifiers :
UNILU:UL-ARTICLE-2012-692
Author, co-author :
Böhringer, Daniela;  University of Hildesheim
Karl, Ute ;  University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Language :
German
Title :
Gestalt und Gestaltung von Gesprächen in Jobcentern und der Berufsberatung
Publication date :
2012
Journal title :
Neue Praxis: Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik
ISSN :
0342-9857
Publisher :
Neue Praxis, Lahnstein, Germany
Volume :
42
Issue :
2
Pages :
274 - 293
Peer reviewed :
Peer Reviewed verified by ORBi
Name of the research project :
Jugend in der institutionellen Kommunikation – Gesprächspraktiken im Jobcenter und in der Berufsberatung
Funders :
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft [DE]
Available on ORBilu :
since 19 June 2013

Statistics


Number of views
409 (14 by Unilu)
Number of downloads
2 (1 by Unilu)

Bibliography


Similar publications



Contact ORBilu