Reference : Pflege alter Menschen in der Familie: Emotionen, Ziele und Handlungsmöglichkeiten von...
Scientific congresses, symposiums and conference proceedings : Unpublished conference
Social & behavioral sciences, psychology : Treatment & clinical psychology Social & behavioral sciences, psychology : Multidisciplinary, general & others
http://hdl.handle.net/10993/14196
Pflege alter Menschen in der Familie: Emotionen, Ziele und Handlungsmöglichkeiten von Angehörigen
German
[en] Family care of older people: Emotions, goals, and action possibilities of relatives
Boll, Thomas[University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
27-Nov-2013
39
No
Yes
National
Conférence: Cercle de Qualité en Gérontologie au Luxembourg
27-11-2013
Ministre de la Famille et de l'Intégration & Université de Luxembourg
[de] Familienangehörige sind die wichtigsten informellen Pflegepersonen alter Menschen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet aus emotions- und handlungstheoretischer Sicht affektive und aktiv-gestalterische Prozesse in der Familienpflege, die in der traditionellen Forschung zu "caregiver burden" und "caregiver gain" bislang nur unzureichend behandelt wurden. Einleitend werden verschiedene objektive Facetten der Pflegebedürftigkeit im Alter inclusive der daraus erwachsenden Aufgaben und Leistungen pflegender Angehöriger sowie der positiven und negativen Auswirkungen auf andere Lebensbereiche der Pflegenden und Gepflegten beschrieben. Im Anschluss daran wird die subjektive Bedeutung der Pflegesituation für die pflegenden Angehörigen thematisiert. Hierbei wird zunächst das breite Spektrum positiver und negativer Emotionen pflegender Angehöriger, deren Genese aus der subjektiven Einschätzung der Pflegesituation und die mit den ausgelösten Emotionen einhergehenden Handlungsbereitschaften der pflegenden Angehörigen dargestellt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden zentrale Entscheidungen pflegender Angehöriger für das Leben der Gepflegten und für ihr eigenes Leben (z.B. Übernahme der Pflegerolle, Veranlassung einer Heimunterbringung). Hierbei wird auf die multiplen Ziele pflegender Angehöriger (z.B. Wohlergehen der Gepflegten, eigenes Wohlergehen, Wohlergehen Dritter), mögliche Zielkonflikte und die Bedeutung von Zielen für das Handeln pflegender Angehöriger eingegangen. Möglichkeiten der konsequenten Zielverfolgung in der Pflege werden ebenso behandelt wie solche der flexiblen Zieladjustierung im Falle unerreichbar gewordener Pflegeziele. Abschließend wird resümiert , dass die Anpassung von pflegenden Angehörigen ein komplexes Geschehen darstellt: Die Familienpflege ist mit vielen Aufgaben, Leistungen und Auswirkungen auf andere Lebensbereiche verbunden, wodurch multiple Ziele der Pflegenden tangiert (erfüllt oder frustriert) werden können; solche Ziele können je nach Lage der Situation auf sehr verschiedene Weise verfolgt oder auch an das Realisierbare angepasst werden.
Integrative Research Unit on Social and Individual Development (INSIDE): Institute for Research on Generations, Family and Life Span Development