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Abstract :
[de] Das Thema individuelle Förderung ist für den Unterricht aller Schularten und Jahrgangsstufen aktuell so wichtig wie kaum ein anderes. Um dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden, gilt es unterschiedliche Ausgangssituationen von SchülerInnen zu berücksichtigen. Im Sinne eines weiten Verständnisses von Inklusion, als „Education for all, and especially for some“, liegt unser Fokus auf der vulnerablen Gruppe der leistungsschwachen SchülerInnen, welche sich dadurch auszeichnen, dass sie dem Fachunterricht nicht (mehr) folgen können und langfristig Minderleistungen erbringen. Diese SchülerInnen haben oft gemeinsam, dass ihre gering ausgeprägten fachlichen Kompetenzen mit kontinuierlichen Misserfolgen und dem seltenen Erleben der eigenen Fähigkeiten einhergehen. Dies mündet häufig in einer niedrigen Selbstwirksamkeitsüberzeugung und einem dysfunktionalen Selbstkonzept. Ein vielversprechender Ansatzpunkt, um diesen Mechanismen entgegenzuwirken, ist ein Fachunterricht, der neben individuellem fachlichem Lernen auch eine Förderung von Selbstwirksamkeit integriert. Vor diesem Hintergrund haben wir an der Universität Bielefeld im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts Biprofessional eine Veranstaltung konzipiert und evaluiert, in der Mathematiklehramtsstudierende in ihren professionellen Kompetenzen der individuellen mathematischen Diagnose und Förderung sowie in ihren Kompetenzen der Selbstwirksamkeitssteigerung geschult werden. Diese Fähigkeiten wenden Sie im Rahmen eines Förderpraktikums an. Inhaltlich setzt die Veranstaltung auf die erwiesenermaßen selbstwirksamkeitsförderliche Wirkung regelmäßiger Erfolge beim Lernen. Dazu werden Methoden aus der Psychologie und Mathematikdidaktik, wie beispielsweise Diagnostik, Zielsetzung und Feedback zu einem Modell selbstwirksamkeits- und kompetenzförderlicher individueller mathematischer Förderung integriert. Im Vortrag werden die Befunde aus den im Kontext der Veranstaltungsevaluation erhobenen Schülerdaten referiert. Diese unterstützen unter anderem bisherige Befunde, dass SchülerInnen mit mathematischem Förderbedarf im Vergleich zu SchülerInnen im Klassenunterricht ungünstigere Ausprägungen in den relevanten Konstrukten (mathematikbezogene Selbstwirksamkeit, mathematisches Selbstkonzept und Anstrengungs- Erfolgsüberzeugungen) haben. Darüber hinaus berichten SchülerInnen, die an einer Förderung durch geschulte Studierende teilgenommen haben, häufiger von erlebten Erfolgen.
Title :
Between „want“ and „should“. The relationship between motivational conflicts, mindfulness, and stress in everyday life at the university