Hesse, Markus[University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Identités, Politiques, Sociétés, Espaces (IPSE) >]
9-Jun-2020
Sozial- und Kulturgeographie
Postwachstumsgeographien. Raumbezüge diverser und alternativer Ökonomien
[de] Ziel dieses Beitrags ist es, räumliche Transformation in die Debatte um raum- und planungsbezogene Leitbilder einzuordnen. Ausgangspunkt ist die sehr heterogene und im Zeit-ablauf wechselhafte, gelegentlich opportunistische Praxis der Formulierung planungsbezo-gener Paradigmen und Leitbilder. Sie folgt zwar spezifischen Problemwahrnehmungen, ist aber auch abhängig von temporären Moden, Konjunkturen und Konstrukten. Die erkenntnis-leitende Frage ist, inwieweit Transformation Leitbildcharakter hat, und wenn ja, worin sich dies äußert: in analytischer, normativer und prozeduraler Hinsicht. Ist das Leitbild allgemein (generell) oder spezifisch ausgerichtet – was ist seine konkrete Zielformulierung? Oder ist Transformation primär als prozedurale Richtschnur zu verstehen, als Metapher zur kollektiven Mobilisierung von Wandel, dessen Inhalte im Schatten partizipativer Prozesse stehen? Der Charme von Transformation liegt womöglich darin, dass dieser Begriff eine an-gemessen differenzierte Vorstellung von evolutionären gesellschaftlichen Veränderungen bietet. Ob es zum Konzept reicht, um intendierten Wandel auf robuste Weise anzuleiten – oder ob sein Mehrwert schlicht darin liegt, Realität zu „verzaubern“ (Tom Sieverts) – wird im Beitrag diskutiert.