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Interozeption bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung: veränderte Repräsentation afferenter Körpersignale auf Ebene des Kortex und des Hirnstamms
Schulz, André; Matthey, J. H.; Köster, S. et al.
2016In Kubiak, T.; Wessa, M.; Witthöft, M. et al. (Eds.) 15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation - Abstractband
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Abstract :
[en] Die Depersonalisations-/Derealisationsstörung (DPD) ist durch eine subjektiv erlebte Distanz von Emotionen, sowie von Empfindungen des eigenen Körpers charakterisiert. Während viele neurophysiologische Befunde ein verändertes Emotionserleben stützen, gibt es bislang keine neurophysiologischen Korrelate für eine veränderte Interozeption bei DPD. 27 Patienten mit DPD, sowie 27 gesunde Kontrollprobanden absolvierten zwei Herzschlagwahrnehmungstests: eine Herzschlagzählaufgabe (Schandry) und einen Test, bei dem zwischen Herzschlägen und exterozeptiven Signalen diskriminiert werden musste (Whitehead). Außerdem absolvierten die Probanden zwei psychophysiologische Verfahren, die interozeptive Signalübermittlung reflektieren: (1.) Herzschlag- evozierte Potenziale (HEPs), Indikatoren für die kortikale Verarbeitung afferenter Signale vom kardiovaskulären System und (2.) die kardiale Modulation der Schreckreaktion (CMS), welche als Index für die Verarbeitung kardio-afferenter Signale auf Ebene des Hirnstamms gilt. In den Herzschlagwahrnehmungstests gab es keine Gruppenunterschiede zwischen Patienten mit DPD und gesunden Kontrollprobanden, jedoch eine gegenläufige Tendenz beider Gruppen hinsichtlich der Genauigkeit über den Zeitverlauf (negative Lernkurve bei DPD). Bei der Kontrollgruppe zeigte sich ein intakter CMS-Effekt (geringere Schreckreaktionen während der frühen kardialen Phase), während sich bei den DPD-Patienten überhaupt kein CMS-Effekt beobachten ließ (Interaktion: p=.041). Ebenso wurden Gruppenunterschiede im HEP-Pattern beobachtet: gesunde Kontrollprobanden zeigten höhere HEP-Amplituden während der Aufmerksamkeitslenkung auf Körpersignale als während Ruhe. Dieser Effekt konnte bei DPD-Patienten nicht gefunden werden (Interaktion: p=.027). Die gegenläufigen Trends über den Zeitverlauf in verhaltensbasierten Indikatoren für Interozeption (Herzschlagwahrnehmung) bei DPD-Patienten gegenüber Kontrollprobanden impliziert, dass es Patienten weniger gut gelingt, ihre Aufmerksamkeit über längere Zeit auf Körperempfindungen zu fokussieren. Dieser Unterschied lässt sich auf veränderte Repräsentation afferenter Signale des kardiovaskulären Systems auf Hirnstammebene und auf kortikaler Ebene zurückführen.
Disciplines :
Neurosciences & behavior
Author, co-author :
Schulz, André  ;  University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Matthey, J. H.
Köster, S.
Rechlein, B.
Beutel, M.
Schächinger, H.
Vögele, Claus ;  University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Michal, M.
External co-authors :
yes
Language :
English
Title :
Interozeption bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung: veränderte Repräsentation afferenter Körpersignale auf Ebene des Kortex und des Hirnstamms
Publication date :
2016
Event name :
15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation
Event place :
Mainz, Germany
Event date :
25-02-2016 to 27-02-2016
Main work title :
15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation - Abstractband
Editor :
Kubiak, T.
Wessa, M.
Witthöft, M.
Ditzen, B.
Zahn, D.
Pages :
88
Peer reviewed :
Peer reviewed
Available on ORBilu :
since 15 March 2016

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