Reference : Interozeption bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung: veränderte Repräsentatio...
Scientific congresses, symposiums and conference proceedings : Paper published in a book
Social & behavioral sciences, psychology : Neurosciences & behavior
http://hdl.handle.net/10993/25755
Interozeption bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung: veränderte Repräsentation afferenter Körpersignale auf Ebene des Kortex und des Hirnstamms
English
Schulz, André mailto [University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
Matthey, J. H. []
Köster, S. []
Rechlein, B. []
Beutel, M. []
Schächinger, H. []
Vögele, Claus mailto [University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
Michal, M. []
2016
15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation - Abstractband
Kubiak, T.
Wessa, M.
Witthöft, M.
Ditzen, B.
Zahn, D.
88
Yes
National
15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation
25-02-2016 to 27-02-2016
Mainz
Germany
[en] Die Depersonalisations-/Derealisationsstörung (DPD) ist durch eine subjektiv erlebte Distanz von
Emotionen, sowie von Empfindungen des eigenen Körpers charakterisiert. Während viele neurophysiologische
Befunde ein verändertes Emotionserleben stützen, gibt es bislang keine neurophysiologischen
Korrelate für eine veränderte Interozeption bei DPD. 27 Patienten mit DPD, sowie
27 gesunde Kontrollprobanden absolvierten zwei Herzschlagwahrnehmungstests: eine Herzschlagzählaufgabe
(Schandry) und einen Test, bei dem zwischen Herzschlägen und exterozeptiven
Signalen diskriminiert werden musste (Whitehead). Außerdem absolvierten die Probanden
zwei psychophysiologische Verfahren, die interozeptive Signalübermittlung reflektieren: (1.) Herzschlag-
evozierte Potenziale (HEPs), Indikatoren für die kortikale Verarbeitung afferenter Signale
vom kardiovaskulären System und (2.) die kardiale Modulation der Schreckreaktion (CMS), welche
als Index für die Verarbeitung kardio-afferenter Signale auf Ebene des Hirnstamms gilt. In den Herzschlagwahrnehmungstests
gab es keine Gruppenunterschiede zwischen Patienten mit DPD und
gesunden Kontrollprobanden, jedoch eine gegenläufige Tendenz beider Gruppen hinsichtlich der
Genauigkeit über den Zeitverlauf (negative Lernkurve bei DPD). Bei der Kontrollgruppe zeigte sich
ein intakter CMS-Effekt (geringere Schreckreaktionen während der frühen kardialen Phase), während
sich bei den DPD-Patienten überhaupt kein CMS-Effekt beobachten ließ (Interaktion: p=.041).
Ebenso wurden Gruppenunterschiede im HEP-Pattern beobachtet: gesunde Kontrollprobanden
zeigten höhere HEP-Amplituden während der Aufmerksamkeitslenkung auf Körpersignale als während
Ruhe. Dieser Effekt konnte bei DPD-Patienten nicht gefunden werden (Interaktion: p=.027).
Die gegenläufigen Trends über den Zeitverlauf in verhaltensbasierten Indikatoren für Interozeption
(Herzschlagwahrnehmung) bei DPD-Patienten gegenüber Kontrollprobanden impliziert, dass es
Patienten weniger gut gelingt, ihre Aufmerksamkeit über längere Zeit auf Körperempfindungen zu
fokussieren. Dieser Unterschied lässt sich auf veränderte Repräsentation afferenter Signale des
kardiovaskulären Systems auf Hirnstammebene und auf kortikaler Ebene zurückführen.
http://hdl.handle.net/10993/25755

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