Paper published in a book (Scientific congresses, symposiums and conference proceedings)
Neurophysiologische Evidenz für eine veränderte ZNS-Repräsentation afferenter Signale aus dem kardiovaskulären System bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung
Schulz, André; Köster, S.; Reuchlein, B. et al.
2014In Abstractband Tradition und Aufbruch - 32. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs
Peer reviewed
 

Files


Full Text
Tagungsband_Abstracts.pdf
Publisher postprint (3.07 MB)
Download

All documents in ORBilu are protected by a user license.

Send to



Details



Abstract :
[en] Patienten mit Depersonalisations-/Derealisationsstörung (DP/DR) berichten häufig von einer Distanzierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers sowie Empfindun-gen, die möglicherweise eng mit Körperprozessen zu-sammenhängen, wie Emotionen. Während es zahlreiche neurophysiologische Belege für ein verändertes Erleben bei DP/DR gibt, existieren bislang keine derartigen Be-funde für eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Bei 23 Patienten mit DP/DR und 24 gesunden Kontroll-probanden wurden Herzschlag-evozierte Hirnpotenziale (HEPs) mittels EEG und EKG während einer fünfminü-tigen Ruhephase und während einer Herzschlagzähl-aufgabe (Schandry) gemessen. HEPs gelten als elektro-physiologischer Indikator für die kortikale Verarbeitung kardial-interozeptiver Prozesse. Außerdem wurde die Genauigkeit in dieser Herzschlagzählaufgabe und einer Herzschlagdiskriminationsaufgabe (Whitehead). Die DP/DR-Patientengruppe unterschied sich erwartungsgemäß hinsichtlich ihrer DP/DR-Symptome (CDS; S-CDS), subjektiver Wahrnehmung von Körpersignalen (KEKS), Depressivität (BDI-II) und State-/Trait-Ängstlichkeit (STAI-S;-T) von der Kontrollgruppe. Es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich der Genau-igkeit in beiden Herzschlagdetektionstests zwischen den Gruppen. Die Kontrollgruppe zeigte höhere HEP-Amplituden während der Herzschlagzählaufgabe als während der Ruhephase, wie bereits mehrfach gezeigt. Im Gegensatz dazu zeigte sich dieser Unterschied in der DP/DR-Patientengruppe nicht (Interaktion: p = .03). Obwohl DP/DR-Patienten vergleichbare Genauigkeit in der Herzschlagdetektion zeigten, konnte jedoch keine Erhöhung der HEPs bei DP/DR während dieser Aufgabe gemessen werden, was auf eine dysfunktionale Reprä-sentation interozeptiver Signale auf kortikaler Ebene hinweist. Dies könnte bedeuten, dass DP/DR-Patienten die gleichen interozeptiven Signale empfangen wie Gesunde, aber diese Signale nicht adäquat in ihr Selbst integrieren können. Die Gruppenunterschiede im HEP-Pattern könnten außerdem damit zusammenhängen, dass Patienten mit DP/DR die Fokussierung der Aufmerk-samkeit auf eigene Körpersignale als aversiv wahrneh-men.
Disciplines :
Neurosciences & behavior
Author, co-author :
Schulz, André  ;  University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Köster, S.
Reuchlein, B.
Beutel, M. E.
Schächinger, H.
Vögele, Claus ;  University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE)
Michal, M.
Language :
German
Title :
Neurophysiologische Evidenz für eine veränderte ZNS-Repräsentation afferenter Signale aus dem kardiovaskulären System bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung
Publication date :
2014
Event name :
40. Tagung "Psychologie und Gehirn"
Event place :
Lübeck, Germany
Event date :
19-06-2014 to 21-06-2014
Main work title :
Abstractband Tradition und Aufbruch - 32. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs
Publisher :
University Press, Lübeck, Germany
Pages :
31
Peer reviewed :
Peer reviewed
Available on ORBilu :
since 04 July 2014

Statistics


Number of views
173 (0 by Unilu)
Number of downloads
576 (0 by Unilu)

Bibliography


Similar publications



Contact ORBilu