Reference : Neurophysiologische Evidenz für eine veränderte ZNS-Repräsentation afferenter Signale...
Scientific congresses, symposiums and conference proceedings : Paper published in a book
Social & behavioral sciences, psychology : Neurosciences & behavior
http://hdl.handle.net/10993/17266
Neurophysiologische Evidenz für eine veränderte ZNS-Repräsentation afferenter Signale aus dem kardiovaskulären System bei Depersonalisations-/Derealisationsstörung
German
Schulz, André mailto [University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
Köster, S. []
Reuchlein, B. []
Beutel, M. E. []
Schächinger, H. []
Vögele, Claus mailto [University of Luxembourg > Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education (FLSHASE) > Integrative Research Unit: Social and Individual Development (INSIDE) >]
Michal, M. []
2014
Abstractband Tradition und Aufbruch - 32. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs
University Press
31
Yes
Lübeck
Germany
40. Tagung "Psychologie und Gehirn"
19-06-2014 to 21-06-2014
Lübeck
Germany
[en] Patienten mit Depersonalisations-/Derealisationsstörung (DP/DR) berichten häufig von einer Distanzierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers sowie Empfindun-gen, die möglicherweise eng mit Körperprozessen zu-sammenhängen, wie Emotionen. Während es zahlreiche neurophysiologische Belege für ein verändertes Erleben bei DP/DR gibt, existieren bislang keine derartigen Be-funde für eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Bei 23 Patienten mit DP/DR und 24 gesunden Kontroll-probanden wurden Herzschlag-evozierte Hirnpotenziale (HEPs) mittels EEG und EKG während einer fünfminü-tigen Ruhephase und während einer Herzschlagzähl-aufgabe (Schandry) gemessen. HEPs gelten als elektro-physiologischer Indikator für die kortikale Verarbeitung kardial-interozeptiver Prozesse. Außerdem wurde die Genauigkeit in dieser Herzschlagzählaufgabe und einer Herzschlagdiskriminationsaufgabe (Whitehead).
Die DP/DR-Patientengruppe unterschied sich erwartungsgemäß hinsichtlich ihrer DP/DR-Symptome (CDS; S-CDS), subjektiver Wahrnehmung von Körpersignalen (KEKS), Depressivität (BDI-II) und State-/Trait-Ängstlichkeit (STAI-S;-T) von der Kontrollgruppe. Es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich der Genau-igkeit in beiden Herzschlagdetektionstests zwischen den Gruppen. Die Kontrollgruppe zeigte höhere HEP-Amplituden während der Herzschlagzählaufgabe als während der Ruhephase, wie bereits mehrfach gezeigt. Im Gegensatz dazu zeigte sich dieser Unterschied in der DP/DR-Patientengruppe nicht (Interaktion: p = .03).
Obwohl DP/DR-Patienten vergleichbare Genauigkeit in der Herzschlagdetektion zeigten, konnte jedoch keine Erhöhung der HEPs bei DP/DR während dieser Aufgabe gemessen werden, was auf eine dysfunktionale Reprä-sentation interozeptiver Signale auf kortikaler Ebene hinweist. Dies könnte bedeuten, dass DP/DR-Patienten die gleichen interozeptiven Signale empfangen wie Gesunde, aber diese Signale nicht adäquat in ihr Selbst integrieren können. Die Gruppenunterschiede im HEP-Pattern könnten außerdem damit zusammenhängen, dass Patienten mit DP/DR die Fokussierung der Aufmerk-samkeit auf eigene Körpersignale als aversiv wahrneh-men.
http://hdl.handle.net/10993/17266

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