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See detailFrom shoemaker to cobbler: Luxembourg's shoemaking trade through the ages
Hoppenheit, Thomas UL

Presentation (2022, June 14)

Das Schuhmacherhandwerk hat sich in Luxemburg in seiner Art und Verbreitung historisch stark verän-dert. Während der Beruf bis ins späte 19. Jahrhundert hinein vor allem ein produzierendes Handwerk war ... [more ▼]

Das Schuhmacherhandwerk hat sich in Luxemburg in seiner Art und Verbreitung historisch stark verän-dert. Während der Beruf bis ins späte 19. Jahrhundert hinein vor allem ein produzierendes Handwerk war, wurde er mit der immer weiter um sich greifenden Industrialisierung der Schuhproduktion mehr und mehr zu einem Reparaturhandwerk. In dieser neuen Rolle als „middle ground“ zwischen Massen-produktion und -konsum waren die Schuhmacher im Laufe des 20. Jahrhunderts gezwungen, sich an die neuen gesellschaftlichen wie ökonomischen Verhältnisse anzupassen. Quantitativ lässt sich dieser Prozess mit einem Blick auf den zurückgehenden Umsatz sowie den Verlust von Betrieben verdeutlichen, wie sie durch die Zahlen der nationalen Statistikbehörde sowie der Hand-werkskammer vorliegen. Der Umsatz im Handwerk ging zwischen 1950 und 1970 von knapp 70 auf 52 Millionen Franken zurück. Auch wenn hier nicht zwischen produzierendem und reparierendem Hand-werk unterschieden wird, steht dieser Rückgang doch im starken Kontrast zum Verkauf von industriell hergestellten Schuhen, der im gleichen Zeitraum von 234 auf 380 Millionen Franken anstieg. Dieser Verlust spiegelte sich auch in der sinkenden Anzahl der Betriebe wider: 1939 gab es noch 628 Schuh-macher in Luxemburg, 1988 waren es nur noch 53. Für diesen Rückgang lassen sich diverse Gründe benennen: etwa die zunehmende Konkurrenz zwischen Handwerk und Industrie. Während die ersten drei Schuhfabriken zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Lu-xemburg öffneten, wurden 13 weitere zwischen 1917 und 1951 gegründet. Neben der Einfuhr von Schu-hen aus dem Ausland, machten diese Fabriken dem Schuhmacherhandwerk verschärfte Konkurrenz. Dies ist nicht nur auf die höhere Produktion und niedrigere Preise zurückzuführen, sondern auch auf den sich verschärfenden Wettbewerb um Nachwuchs sowie die Verwendung neuer Materialien und Verfahren. So wurde ab den 1950er Jahren die Gummisohle alltagstauglich. Im Gegensatz zur Leder-sohle, die bis dahin den Alltag des Schuhmachers bestimmte, kam diese mit einer um ein Vielfaches höheren „Lebensdauer“ daher und war, durch die Verwendung von Klebstoffen statt Nägeln schwerer und teurer zu reparieren. Um dem Problem des Verschwindens der kleinen Betriebe entgegenzuwirken, gab es einige Vorschläge von der Fédération des Artisans. Neben den für alle Handwerkszweige gefor-derten Rationalisierungsmaßnahmen wurde dem Schuhmachergewerbe vor allem empfohlen sich auf orthopädische Arbeiten zu spezialisieren. Die Schuhmacher sollten also Produzenten bleiben, wobei aber auch dieser Gewerbezweig auf sehr niedrigem Niveau stagnierte. Der Vortrag wird die hier kurz skizzierten Entwicklungen des Schuhmacherhandwerks in Luxemburg nachzeichnen und Gründe für das Verschwinden von rund 90% der Schuhmacherbetriebe diskutieren. Dabei soll deutlich werden, dass der „Abstieg“ des Handwerks vom Produzenten zum Reparateur nicht linear verlief, sondern sich das Gewerbe immer wieder neu zu erfinden suchte. [less ▲]

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Peer Reviewed
See detailQuestioning the Decline of Repair in the Late 20th Century: The Case of Luxembourg, 1945-1990
Krebs, Stefan UL; Hoppenheit, Thomas UL

in Bernasconi, Gianenrico; Carnino, Guillaume; Hilaire-Pérez, Liliane (Eds.) et al Les Réparations dans l’Histoire. Cultures techniques et savoir-faire dans la longue durée (2022)

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See detailDas Ersatzteil zwischen Technik, Wirtschaft und Politik
Hoppenheit, Thomas UL

Scientific Conference (2021, September 17)

Das Ersatzteil zwischen Technik, Wirtschaft und Politik Während es in der technikhistorischen Forschung lange Zeit um das Nachvollziehen von Innovationsprozessen ging, blickt das Feld seit einiger Zeit ... [more ▼]

Das Ersatzteil zwischen Technik, Wirtschaft und Politik Während es in der technikhistorischen Forschung lange Zeit um das Nachvollziehen von Innovationsprozessen ging, blickt das Feld seit einiger Zeit auch auf die weiteren temporalen Phasen der Dinge selbst. Ausgehend von einer Kritik an dem Innovationsfokus vieler Fachstudien geht es mir, wie anderen, darum zu verstehen, was passiert nach dem ein Produkt entwickelt, vermarktet und verkauft wurde. Aus dieser prozessualen Perspektive ist ein Gerät weitgehend unproblematisch zu verstehen, so lange es funktioniert wie gedacht. Spannend wird es, dem Blackbox-Gedanken folgend, wenn es nicht mehr so funktioniert wie es soll. Dies kann viele Gründe haben. Die zwei bedeutendsten sind, dass einerseits eine oder mehrere Komponenten des Systems defekt sind, oder dass sich andererseits die Erwartungen oder Fähigkeiten der Nutzer*innen verändert haben. Beiden Problemfeldern gilt es in meiner eigenen Forschung zum vermeintlichen Verschwinden des Reparierens im Zeitalter des Massenkonsums nachzugehen. Neben den wissenstheoretischen Aspekten des Reparierens ist es das Ersatzteil, welches oftmals über eine gelungene Reparatur entscheidet. Spätestens mit der voranschreitenden Rationalisierung und Massenproduktion hat sich das Reparieren vieler Gegenstände fundamental verändert. Was zuvor noch mit je individuellem Einsatz von Wissen und Können zerlegt, repariert und zusammengefügt werden musste, wurde nun nach und nach durch den Austausch kompletter (und komplexer) Ersatzteile abgelöst. Während der Versuch der Rationalisierung mit seinen eigenen, besonders ökonomischen Vorteilen daherkommt, bricht dieses System schnell zusammen, sobald der Zugang zu ebensolchen Ersatzteilen stockt oder gar komplett zusammenbricht. Im Rahmen des Vortrags werde ich die Verfügbarkeit von Ersatzteilen während und nach dem zweiten Weltkrieg aus Luxemburger Perspektive untersuchen. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme des internationalen Handels und Konsums in der Zwischenkriegszeit soll insbesondere aufgezeigt werden, welche Auswirkungen die jahrelange Ausrichtung der Industrie auf Rüstung sowie der Wegfall ehemaliger Handelspartner auf den Alltag des Luxemburger Handwerks hatten. Welche Waren durften wann von wem bezogen werden? Was geschah als man feststellen musste, dass der ehemalige Besatzer der Einzige war, der bestimmte Ersatzteile liefern konnte? Ohne die Antworten vorwegzunehmen, bedurfte es eines schwierigen Aushandlungsprozesses innerhalb der Belgisch-Luxemburgischen Wirtschaftsunion (UEBL), um den Nuancen der Problematik Rechnung zu tragen. Wie ich zeigen werde, konnte das Problem zudem nicht einfach von oben herab wegdekliniert werden, vielmehr ist es wichtig zu betrachten, wie das luxemburgische Handwerk selbst reagierte und wie sich die (versprochene) Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Serviceleistungen oder der zunehmenden Wartungsarmut von Neugeräten auf den Konsum und das Reparieren in den kommenden Jahren auswirken sollten. [less ▲]

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See detailThe Decline of Repair Businesses? Luxembourg’s Repair Sector, 1971–1985
Krebs, Stefan UL; Hoppenheit, Thomas UL

Scientific Conference (2021, September 03)

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See detailDas (vermeintliche) Verschwinden des Reparierens
Krebs, Stefan UL; Hoppenheit, Thomas UL

Presentation (2021, April 27)

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See detailUrban repair networks: the City of Luxembourg and Esch-Sur-Alzette
Hoppenheit, Thomas UL

Scientific Conference (2020, September 17)

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