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See detailZur Validität zweier Herzschlagwahrnehmungsaufgaben: Höheres zentrales Blutvolumen durch Kipptischmanipulation verbessert interozeptive Genauigkeit, aber nicht die Genauigkeit zur Schätzung von Zeitintervallen
Back, S.; Schaan, V. K.; Vögele, Claus UL et al

in Kirschbaum, C. (Ed.) 45. Jahrestagung Psychologie und Gehirn - Abstractband (2019)

Kardiale Interozeption wird typischerweise mittels Herzschlagzählaufgaben (Schandry, 1981) oder Herzschlagdiskriminationsaufgaben (Whitehead et al., 1977) erfasst. Jedoch sind die Determinanten der ... [more ▼]

Kardiale Interozeption wird typischerweise mittels Herzschlagzählaufgaben (Schandry, 1981) oder Herzschlagdiskriminationsaufgaben (Whitehead et al., 1977) erfasst. Jedoch sind die Determinanten der Herzschlagwahrnehmung hinsichtlich Aktivitätsindizes des kardiovaskulären Systems bisher ungeklärt. Die vorliegende Studie untersucht, ob die experimentelle Manipulation kardiovaskulärer Aktivität durch die Variation der Körperposition mittels Kipptisch einen Einfluss auf interozeptive Genauigkeit in Herzschlagzählaufgaben und Herzschlagdiskriminierungsaufgaben hat. Studierende (N=43) führten beide Herzschlagwahrnehmungsaufgaben in drei Körperpositionen (-10°,0° und 10°) durch. Zusätzlich wurde die Fähigkeit zur Einschätzung von Zeitintervallen geprüft (Kontrollaufgabe), da oft kritisiert wurde, dass interozeptive Genauigkeit basierend auf der Herzschlagzählaufgabe mit dieser Fähigkeit konfundiert ist. Die interozeptive Genauigkeit in der Herzschlagzählaufgabe war signifikant höher bei einem Neigungswinkel von -10° (über Kopf), sowie geringer bei 10° (Kopf aufrecht), jeweils im Vergleich zu 0° (horizontale Position). Deskriptiv ist das gleiche Muster bei der Herzschlagdiskriminationssaufgabe zu erkennen, jedoch statistisch nicht signifikant. Die Einschätzungsgenauigkeit von Zeitintervallen bleibt unabhängig von der Körperposition konstant. Regressionsanalysen zeigen, dass die Fähigkeit zur Diskriminierung von Herzschlägen signifikant die Herzschlagzählgenauigkeit vorhersagt und 32% der Gesamtvarianz aufklärt. Herzrate sowie die Einschätzungsgenauigkeit von Zeitintervallen tragen nicht signifikant als Prädiktoren in der Aufklärung der Zählgenauigkeit bei. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass kardiodynamische Parameter, wie z.B. Schlagvolumen, die durch die Variation der Körperposition manipuliert wurden, unabhängig von Variationen der Herzrate, eine Determinante interozeptiver Genauigkeit in Herzschlagzählaufgaben darstellen. Die Einschätzung von Zeitintervallen hat keinen Einfluss auf die Zähl- und Diskriminationsgenauigkeit von Herzschlägen und wird außerdem nicht von der Körperposition beeinflusst. Die Ergebnisse weisen auf gute konvergente und diskriminante Validität der Herzschlagwahrnehmungsaufgaben zur Erfassung kardialer Interozeption hin. [less ▲]

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